Die Lebenserwartung von Schmetterlingen ist sehr begrenzt. Durchschnittlich werden sie vier bis zwölf Wochen alt. Die Falter nehmen durch Saugrüssel flüssige Nahrung auf und je ein weiblicher und ein männlicher Falter paaren sich mit Befruchtung der Eier des Weibchens. Die Weibchen legen danach die befruchteten Eier, aus denen Raupen schlüpfen.
Diese und noch wesentlich umfassendere Informationen konnten die Teilnehmerinnen des letzten diesjährigen Tagesausflugs des Selbsthilfe bei Depressionen e.V. im Garten der Schmetterlinge Schloss Sayn erfahren. Dieser – 1987 von Fürst Alexander und Fürstin Gabriela zu Sayn-Wittgenstein-Sayn gegründete und in zwei Glaspavillons untergebrachte – Lernort ist eingebettet im malerischen Schlosspark von Sayn.
Die Tierschau ist nicht nur auf Schmetterlinge beschränkt. Umflattert von unzähligen Faltern kann der Besucher Zwergwachteln mit nur hummelgroßen Küken, Schildkröten, bunte tropische Finken und einen Leguan bewundern. Spinnenphobiker sollten einen großen Bogen um die Terrarien von Vogelspinne und Tarantel machen.
Wer noch Zeit fand, konnte im Anschluss das eindrucksvolle neu gegründete Museum bewundern, in dem das Fürstenpaar einen ganz privaten Einblick in das Leben ihrer Adelsfamilie gewährt. Herausragende Fotografien von Fürstin Marianne, der Mutter des Fürsten, erzählen vom Glanz vergangener Tage.
Nach dieser lehrreichen Stippvisite in Bendorf, einer knapp 20.000 Einwohner zählenden rechtsrheinisch gelegenen Stadt, ging es knapp zehn Kilometer rheinaufwärts nach Koblenz. Die zwei Stunden Aufenthalt reichten nicht, um alle Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, immerhin konnte man einen Eindruck von der Schönheit dieser über zweitausend Jahre alten Stadt gewinnen. Besonders beeindruckend ist das sog. „Deutsche Eck“ am Zusammenfluss von Rhein und Mosel. Dort fasziniert den Betrachter das Kaiser-Wilhelm-Denkmal, das 1897 errichtet an die Deutsche Reichsgründung 1871 erinnert.
Vom Deutschen Eck aus bestand Gelegenheit, mit der Seilbahn zur Festung Ehrenbreitstein, einer seit dem 16. Jahrhundert bestehenden, ursprünglich kurtrierischen, später preußischen Befestigungsanlage gegenüber der Moselmündung in Koblenz, zu fahren.
Der Selbsthilfe bei Depressionen e.V. betreut seit 1984 Selbsthilfegruppen zu den Themen Depressionen, Ängste, Burnout, Zwänge und Hochsensibilität. Der Ausflug war Bestandteil der gruppenübergreifenden Veranstaltungen des Selbsthilfevereins.
Der Vorstand des Selbsthilfe bei Depressionen e.V. bedankt sich bei seinen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen für die Organisation des Ausflugs.
Manfred Fuchs