Neue Gesprächsgruppe für Menschen mit Zwangserkrankung

Immer wieder die Hände waschen oder mehrmals nachprüfen, ob die Kaffeemaschine oder andere Elektrogeräte wirklich ausgeschaltet sind – belastende Zwangshandlungen und -gedanken sind typische Symptome der sogenannten Zwangserkrankung. Diese gilt als die vierthäufigste psychische Störung. Nach aktuellen Schätzungen leiden etwa 2 bis 3 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland im Laufe ihres Lebens unter mehr oder weniger ausgeprägten Zwangsstörungen. Da Betroffene aber einen Arzt meist erst aufsuchen, wenn die Zwangsstörung den Alltag massiv beeinträchtigt, ist davon auszugehen, das die tatsächliche Anzahl der Erkrankten höher ist.

Bei der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen e.V. (www.zwaenge.de) sind deutschlandweit lediglich rund 70 Gesprächsgruppen für Menschen mit Zwangserkrankungen oder deren Angehörige registriert. Der Selbsthilfe bei Depressionen e.V., der seit 35 Jahren Gesprächsgruppen für Menschen mit Depressionen und Ängsten anbietet, hat es sich zur Aufgabe gemacht, auch für den Großraum Aschaffenburg erstmals eine solche Gesprächsgruppe zu gründen.

Ziel der Gesprächsgruppe ist zunächst, sich gegenseitig Mut zu machen und sich entsprechend zu unterstützen. Daneben können die Gruppenmitglieder sich untereinander für Veränderungen in ihrem Verhalten motivieren und konkrete Hilfestellungen für die Umsetzung von geplanten Verhaltensänderungen bieten. Schon das Gefühl, nicht allein mit der Zwangserkrankung zu sein, kann sich positiv auf das Selbstwertgefühl der Gruppenteilnehmer auswirken. Die Gruppe kann allerdings eine Psychotherapie nicht ersetzen.

Die Gruppe nimmt noch Teilnehmer auf. Interessierte können sich in der Kontaktstelle des Selbsthilfe bei Depressionen e.V. telefonisch unter 06021 236 26 oder per E-Mail / Kontakformular der Website melden.

Neue Gesprächsgruppe für Menschen mit Zwangserkrankung
Neue Gesprächsgruppe für Menschen mit Zwangserkrankung