Vortrag und Workshop „Störungen und psychiatrische Notfälle in der Selbsthilfegruppe“

Am Samstag dem 13. Februar 2016 fand für die Gruppenmitglieder des Selbsthilfevereins ein praxisnaher Vortrag, später Workshop zum Thema „Störungen und psychiatrische Notfälle in der Selbsthilfegruppe“ statt, zu der die Referentin Margit Anna Weiner (Psychotherapie / HPG) eingeladen wurde. In der Veranstaltung wurde insbesondere eine Abgrenzung zwischen Störungen des Gruppenablaufs und tatsächlichen Notfällen erarbeitet. Als typische Störungen innerhalb einer Selbsthilfegruppe zählen bspw. aggressive Verhaltensweisen oder andere Verstöße gegen die Gruppen- und Gesprächsregeln; daneben aber auch Emotionen mit Tränen.

Möglichen Notfälle sind dagegen insbesondere die Äußerung einer Suizidalität oder bspw. Psychose (z. B. als Symptome einer akuten Manie) von einzelnen GruppenteilnehmerInnen. Die Dozentin gab den Anwesenden die Empfehlung, Störungen innerhalb der Gruppe offen anzusprechen, denn Störungen sollten stets Vorrang haben. Sofern ein klärendes Gespräch nicht möglich ist, sollten die MitarbeiterInnen in der Kontaktstelle angerufen werden. Meist lässt sich über eine neutrale und erfahrene Instanz aus der Kontaktstelle eine Lösung finden.

Im Falle von echten psychiatrischen Notfällen ist möglicherweise die Hinzuziehung von Notarzt – oder selbst Polizei – zu erwägen, bei Unsicherheit hierüber kann die Kontaktstelle des Selbsthilfevereins oder die psychiatrische Krisenintervention am Rosensee erreicht werden. Der Referentin gelang es schnell, die Anwesenden durch gezielte Fragen zur gemeinsamen Erarbeitung der Lösungen zu motivieren. Der geplante Vortrag entwickelte sich dadurch zu einem lebendigen und produktiven Workshop, der erst nach über zwei Stunden endete. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Frau Weiner für ihr hilfreiches Engagement!