Ein Hauch von Island – Ausflug zum Kaltwassergeysir in Andernach

Diejenigen, die eine Reise nach Island aus ökologischen Gründen vermeiden wollen, können bei unserem Busausflug zum höchsten Kaltwassergeysir der Welt einen echten Geysir beim Sprudeln erleben.“ Mit diesen Worten hatte Margit Weiner, Vorsitzende des Selbsthilfe bei Depressionen e.V. die Mitglieder eingeladen und der nahezu volle Reisebus zeigte, dass ihre Ankündigung den Zweck erfüllte.

Mit ca. 50 bis 60 Metern Auswurfhöhe ist der Geysir Andernach der höchste Kaltwassergeysir der Welt. Er befindet sich auf einer Halbinsel im Rhein, etwa zwei Kilometer von Andernach entfernt und wurde 1903 erstmals erbohrt. Alle zwei Stunden gibt es eine Eruption des Geysirs, die knapp zehn Minuten dauert.

Nach Ankunft in Andernach stand zunächst ein Besuch des Erlebniszentrums Geysir Andernach auf dem Programm. In einer etwa einstündigen Vorführung wurde den Ausflugsteilnehmern die Funktionsweise des Geysirs erläutert. Beeindruckend ist, dass der Geysir wie eine geschüttelte Mineralwasserflasche funktioniert, die dann geöffnet wird. Nach rund zwei Stunden hat sich der Aufstiegskanal in Form eines 350 Meter tiefen Bohrlochs so weit mit CO2-gesättigtem Grundwasser gefüllt, dass eine Entladung an der Erdoberfläche zwingend ist.

Gruppenfoto der Ausflügler

Im Anschluss an diese Einführung ging es mit dem Schiff rheinabwärts zur Halbinsel Namedyer Werth, wo es nicht einmal fünf Minuten dauerte, bis der Geysir ausbrach.

Danach hatten die Mitglieder des Selbsthilfevereins noch etwa zwei Stunden Zeit um die Altstadt von Andernach zu erkunden. Die alte Römerstadt bietet einige Sehenswürdigkeiten. Erwähnenswert sind u.a. der Mariendom, eine um 1200 erbaute mächtige Emporenbasilika, der „Runde Turm“, ein dreigeschoßiger Wehrturm aus dem 15. Jahrhundert oder die mittelalterlichen Wehranlagen und die antike Stadtmauer mit sechs vollständig erhaltenen Halbrundtürmen.

Der Selbsthilfe bei Depressionen e.V. betreut seit nahezu vierzig Jahren Selbsthilfegruppen zu den Themen Depressionen, Ängste, Burnout, Zwänge und Hochsensibilität. Seit Mai 2022 wird zudem eine Gruppe für Eltern psychisch kranker Kinder angeboten.

Der Ausflug war Bestandteil der gruppenübergreifenden Veranstaltungen des Selbsthilfevereins, die der Bezirk Unterfranken 2019 mit der Verleihung des Inklusionspreises honorierte. Daneben werden regelmäßig Frühstückstreffs, Vorträge und Workshops zur Förderung der sozialen Kompetenz der Mitglieder angeboten.

Der Vorstand des Selbsthilfe bei Depressionen e.V. bedankt sich bei seinen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen für die Organisation des Ausflugs.

Manfred Fuchs