Der Selbsthilfeverein fährt ins Rheingau

Wenn man von Rüdesheim spricht, denkt man unwillkürlich an die geschätzt 3 Millionen Touristen, die jährlich durch die Drosselgasse pilgern um dort eines der zahlreichen Weinhäuser aufzusuchen oder in den vielen Souvenirläden auf die Suche nach Andenken zu gehen. Die Mitglieder des Selbsthilfe bei Depressionen e.V., die am 2. Jahresausflug teilnahmen, hatten anderes im Sinn. Ihnen ging es weniger um die Sehenswürdigkeiten im Stadtkern von Rüdesheim, als vielmehr um die landschaftlichen Besonderheiten im Umland.

Nach Ankunft des Busses machten sich die Ausflügler auf den Weg in Richtung Talstation der Seilbahn Rüdesheim. Von dort ging es unter dem Motto „Über den Reben schweben“ über die Weinberge hinweg zum berühmten Niederwalddenkmal. Das 1883 nach sechs Jahren Bauzeit fertiggestellte monumentale Gedenkbauwerk wurde seinerzeit zur Erinnerung an die Einigung Deutschlands 1871 errichtet. Das in der Zeit des Deutschen Kaiserreichs entstandene Niederwalddenkmal ist Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.

Neben einer Betrachtung bzw. Begehung des Denkmals war insbesondere der Rundblick auf das Rheintal am Fuße der mächtigen Germania für die Ausflugsteilnehmer ein besonderer Augenschmaus. Im Anschluss bot die Benediktinerinnenabtei St. Hildegard interessante Einblicke in das klösterliche Leben. Die Abtei wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut, die Benediktinerinnen verstehen sich als der Tradition der heiligen Hildegard von Bingen verbunden.

Nach diesen vielfältigen Eindrücken durften die Mitglieder des Selbsthilfevereins von der Gondel ins Schiff umsteigen. Sie begaben sich auf eine sogenannte „Loreleyfahrt“, das heißt im Laufe der Schifffahrt konnten sie unter anderem einen Blick auf den Loreleyfelsen werfen. Auf dem Weg dorthin sahen sie eine abwechslungsreiche Landschaft, die schroffe Felsen, Weinberge, malerische Weinorte sowie lebendige und vergangene Burgen und Schlösser umfasste. Nach Ankunft des Schiffs in St. Goarshausen wartete der Bus des gemeinnützigen Omnibusunternehmens „Reisen ohne Grenzen“ auf die Teilnehmer, um sie aus dem Rheingau zurück in die Kulturstadt Aschaffenburg zu bringen.

Der Vorstand des Selbsthilfe bei Depressionen e.V. bedankt sich bei seinen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für die Organisation des Ausflugs.

Ausflug ins Rheingau
Ausflug ins Rheingau