Beim Rosenmontagsfrühstück des Selbsthilfevereins bestimmten die Narren das Vereinsgeschehen. In bunten Verkleidungen stärkten sich die Teilnehmer für das anschließende Faschingsprogramm u.a. mit heißen Würstchen und Kreppeln. „>Mer habbe dehoom en alde Griesbrei!“ Mit diesem hessischen Karnevalslied leitete die Moderatorin des diesjährigen Rosenmontagsfrühstücks den Programmteil ein, der sich an die leiblichen Genüsse anschloss.
Begleitet wurde sie auf der Gitarre von einem den Teilnehmern nicht näher bekannten Herrn, der sich als „deutscher Durchschnittsbürger“ vorstellte. Er hatte den Platz von Manfred Fuchs, dem 1. Vorsitzenden des Selbsthilfevereins, eingenommen, der sich dem lustigen Treiben wie jedes Jahr entzog. Dieser „Durchschnittsbürger“ berichtete im Anschluss an diese musikalische Einleitung von seinen bislang erfolglosen Versuchen, einen „anständigen“ Beruf zu erlernen.
Als potentieller Gelehrter, Yoga-Meister und Spitzenkoch gescheitert, stellte er ans Publikum die Frage, was er als nächstes beginnen solle. „Hier steh’ ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor“, war sein selbstkritisches Resümee. Den Tag verwechselt hatte eine ältere Dame, die extra wegen der neuen Seniorengruppe des Selbsthilfevereins aus Krombach mit dem Bus angereist war. Die gehbehinderte Frau konnte trotz Hinweis auf die im Verein geltenden „Regeln für Gesprächsgruppen“ nicht im Redefluss gestoppt werden.
So war nicht zu verhindern, dass sie über ihr Erlebnis anlässlich eines Arztbesuchs berichtete, bei dem es um nichts anderes als ihren Stuhl ging. Einmal im Monat bietet der Selbsthilfe bei Depressionen e.V. seinen Mitgliedern den gruppenübergreifenden Austausch im Rahmen des sogenannten „Frühstückstreffs“. Anders als in den wöchentlich stattfindenden Gesprächsgruppen steht beim Frühstückstreff das gemütliche Beisammensein im Vordergrund. Hierdurch wird die Sozialkompetenz von Menschen gestärkt, die aufgrund ihrer Erkrankung oft den sozialen Rückzug suchen.
Der Vorstand des Selbsthilfe bei Depressionen e.V. bedankt sich ganz herzlich bei seinen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für die „tolle“ Organisation des Rosenmontagsfrühstücks – Helau!